Mit dem Erwerb eines fast 38.000 m² großen (NRF) Gebäudekomplexes in der Oranienburger Straße 285 in Reinickendorf, den Berliner:innen besser bekannt als ehemalige Nervenklinik „Bonnies Ranch“, konnten wir zum einen dem Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) dringend benötigte Flächen zur Unterbringung geflüchteter Menschen sichern und zum anderen den Weiterbetrieb des Krankenhauses für den Maßregelvollzug ermöglichen. Zuvor war die Liegenschaft im Eigentum der Vivantes GmbH, die den Krankenhausbetrieb dort bereits 2006 aufgegeben hatte.
Strategischer Ankauf: Karl-Bonhoeffer-Nervenklinik in Landeshand
Das aus 13 Gebäuden bestehende Gesamtareal wurde von Vivantes in drei Teilflächen an folgende Käufer:innen veräußert:
- BBF
- Land Berlin
- Gesobau AG
Der Kaufvertrag wurde am 14.11.2022 beurkundet und steht unter der aufschiebenden Bedingung der Gremienzustimmungen aufseiten des Landes Berlin, die zwischenzeitlich eingeholt werden konnten.
Die Bewirtschaftung der Gebäude durch die BIM ist bereits Ende 2022 erfolgt, wobei in dem Zusammenhang auch alle aktuellen Mieter:innen übernommen wurden. Hierfür wurde kurzfristig ein Mietvertrag zwischen BBF und SILB geschlossen. Entsprechend schnell konnte das LAF die Flächen als Unterkünfte nutzen. Aufgrund der Neuaufteilung des Gesamtareals ist eine Medientrennung sowie ein entsprechendes Konzept für alle drei Käufer:innen notwendig. Dies wird federführend durch uns betreut. Zudem sind umfängliche Sanierungsarbeiten im Bestand vorgesehen. Für einige Häuser wurden hierfür auch schon die notwendigen finanziellen Mittel gesichert. Mit Blick auf Grundstücks- und Gebäudefläche handelt es sich um den bisher größten Ankauf des BBF.
Hochschulbetrieb gesichert
Darüber hinaus konnte der Campus Schöneberg der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) in der Babelsberger Straße 14–16 erworben werden. Die Hochschule nutzt das sechsgeschossige und über 4.200 m² (NRF) große Objekt derzeit als Seminar- und Bürogebäude. Der Hauptstandort des Campus Schöneberg liegt ca. 300 m entfernt in der Badenschen Straße. Das erworbene Gebäudeensemble umfasst ebenso ein Wohngebäude mit elf Wohneinheiten und eine Gewerbeeinheit. Das fünfgeschossige Wohngebäude mit einer Größe von 2.119 m² (NRF) befindet sich in der angrenzenden Waghäuseler Straße 11–12.
Mit dem Ankauf ist der langfristige Verbleib der Hochschule am Standort bis Fertigstellung eines Neubaus auf dem hochschuleigenen Grundstück gesichert. Nach dem Auszug der HWR ist geplant, in beiden Gebäuden eine Büronutzung für Landesnutzende sicherzustellen. Dafür sollen die Räumlichkeiten entsprechend saniert werden. Die vorhandenen Wohnungen werden unverändert weitergenutzt.
Die Beurkundung des Kaufvertrags erfolgte am 21.11.2022, wobei auch dieser Vertrag unter der aufschiebenden Bedingung der Gremienzustimmungen aufseiten des Landes Berlin steht. Die notwendigen Zustimmungen konnten zwischenzeitlich eingeholt werden, sodass die Übernahme in die Bewirtschaftung vorbereitet werden kann.
Über die BBF
2020 gegründet als Tochtergesellschaft der BIM, tätigt die BBF strategische Grundstücksankäufe. Der Fokus der Ankäufe liegt auf Flächen mit gesamtstädtischer Bedeutung und breitem Nutzungsspektrum für eine sozialökologische Entwicklung und umfassende Daseinsvorsorge. Mit dem gewährten Kreditvolumen soll somit eine aktive Grundstücksvorsorge betrieben und eine Reserve für künftige Generationen aufgebaut werden. Bis Ende Dezember 2022 wurden durch die BBF acht Grundstücke mit einer Fläche von ca. 114.290 m² angekauft. Das Transaktionsvolumen liegt bei rd. 100.193.000 Euro. In der Geschäftsführung des Tochterunternehmens sitzen Birgit Möhring und Sven Lemiss.