Weichenstellungen für die Zukunft

Modellprojekt Rathausblock

Im Berichtsjahr 2022 konnte ein neues Kapitel in der wechselvollen Geschichte des „Dragonerareals“ aufgeschlagen werden.
Vogelperspektive auf das gesamt Gelände vom Dragonerareal.

Ursprünglich als Kasernenanlage errichtet, entwickelte sich die in Kreuzberg gelegene Fläche ab den 1920er-Jahren zum Gewerbestandort mit dem Schwerpunkt Automobil. Im Jahr 2019 erfolgte die Übertragung des Grundstückes vom Bund an das Land Berlin. Vorausgegangen war diesem Schritt ein jahrelanges zivilgesellschaftliches Engagement für den Erhalt der Fläche im öffentlichen Eigentum.

Steckbrief
Bezirk
Friedrichshain-Kreuzberg
Vermögenszuweisung
SODA / SILB
Nutzung
Gewerbe, Kultur, gemeinwohlorientierte Nutzung
Gebäudefläche
4,7 ha

Im Rahmen des „Modellprojektes Rathausblock“ entwickeln sechs Kooperationspartner:innen – darunter zivilgesellschaftliche Initiativen – das Areal gemeinschaftlich zu einem Ort, der auf der Grundlage einer neuen städtebaulichen Planung zukünftig Flächen für Wohnen, Gewerbe, gemeinwohlorientierte Angebote und Verwaltung vereinen soll. Wir vertreten als Kooperationspartnerin für das SODA die Eigentümerinteressen und sind u.a. für die Bewirtschaftung, die Vermietung und die Flächenvergabe zuständig. 

Das neue städtebauliche Konzept wird zunächst im südlichen Bereich des Dragonerareals umgesetzt. Hier wird die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH fünf Wohngebäude mit über 200 Mietwohnungen errichten. Mit den dafür notwendigen Abrissmaßnahmen der Bestandsgebäude konnte im Frühjahr 2022 begonnen werden. In zwei Bauabschnitten wird das Baufeld für den Wohnungsbau freigemacht – mit durchaus überraschenden Funden. Im Zuge der Abrissarbeiten konnten bereits Fundamente der ursprünglichen Stallungen und alte Rohrsysteme freigelegt werden. Die Funde wurden von Archäolog:innen in enger Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt gesichtet und dokumentiert, bevor sie für den Abbruch freigegeben wurden. Die Gesamtmaßnahme wird voraussichtlich im Sommer 2023 abgeschlossen sein. 

Gemeinsam mit unseren Partner:innen konnten wir 2022 weitere Weichen stellen. So wurde intensiv am neuen B-Plan für den „Rathausblock“ gearbeitet, und das energetische Quartierskonzept wurde verabschiedet. Darüber hinaus hat das Raum- und Flächenkuratorium der Kooperation unter Federführung der BIM einen Prozess zur gemeinsamen Erarbeitung eines Gewerbehofkonzeptes initiiert, der 2023 abgeschlossen werden soll. Ein übergreifender Projektplan und die Beauftragung der Gesamtmedienplanung sind wichtige Meilensteine für die Entwicklung eines zukunftsweisenden Quartiers.